Dienstag, 12. Februar 2013

Knapp am Ziel

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  Rückblick:

Die erste Februar-Woche brachte ein gemischtes Resultat, obwohl am Freitag die Börsen allgemein fester schlossen. Die Wiener Börse (ATX) wurde Tagesbester (grüner Pfeil), auch wenn das bisherige Jahresplus mit 0,2% recht bescheiden ist. Hier glänzt Platin - mein bevorzugtes Edelmetall - mit einem doppelstelligen Anstieg (grüner Pfeil), während Gold im Minus steht (roter Pfeil). Der DAX wurde zum Wochenverlierer und liegt nur noch knapp im Plus seit Januar. Beim Öl kam es im Wochenverlauf zu gegenläufigen Trends. Während Texas-Öl (WTI) fiel, wurde Nordsee-Öl (Brent) Wochensieger (grüner Pfeil). Meine Skepsis gegenüber der hohen Preisen von WTI und Brent bleibt bestehen.Der mehrwöchige Aufwärtstrend beim Euro wurde unterbrochen und endete mit dem größten Tagesverlust (roter Pfeil), was auch das Wochenresultat belastete. Allerdings rechne ich weiterhin mit einem festen Euro bis hin zur $1,42-Marke.

Ausblick:

Der Dow Jones steht kurz vor einem neuen Rekordhoch. Hierzu fehlen lediglich noch gut ein Prozent. Obwohl der Februar zu den vier Monaten im Jahresverlauf gehört, die seit 1950 im Durchschnitt im Minus enden. kam es in den vergangenen 63 Jahren 36 Mal im Februar zu einem Anstieg und nur 27 Mal zu einem Monatsverlust. Somit ist ein neuer Hoechststand beim Dow Jones im Februar durchaus möglich, auch wenn die Börsen technisch betrachtet bereits überkauft sind und eine Korrektur überfällig ist. Zu diesem Thema nehme ich auf der Hotline fast täglich Stellung. Dem S&P 500 Index fehlen noch drei Prozent zu einem neuen Rekordhoch, was in den kommenden Wochen möglich ist. Etwas schwerer tut sich der DAX, der fast 7% braucht, um auf eine neue Hoechstmarke zu kommen. Gelingt dies nicht bis Ende April, so müssen Anleger wahrscheinlich bis zum Herbst warten, da der Sommer oft unter Verkaufsdruck steht.

Das US-Handelsbilanz-Defizit war im Dezember (weißer Pfeil) weitaus geringer als ursprünglich angenommen. Niedrigere Öl-Importe und höhere Waren-Exporte waren hierfür die Hauptgründe. Daher wird die zweite Hochrechnung für die US-Wirtschaft für das vierte Quartal deutlich besser ausfallen und anstatt eines leichten Minus (- 0,1%) ein klares Plus von über 0,5% aufweisen. Eine Rezessionsgefahr gibt es für Amerika zur Zeit nicht.







Der Dow Jones und das Gold stehen in einer interessanten Korrelation zueinander. Als der Goldpreis 1980 auf sein damaliges Rekordhoch von $850 pro Feinunze stieg, kostete es nicht einmal 1,5 Feinunzen Gold, um den Dow Jones zu kaufen (grüner Pfeil). Knapp 20 Jahre später als der Dow Jones 1999 die 10.000-Marke überschritt, musste man fast 45 Feinunzen Gold für den Index bezahlen (roter Pfeil), da der Goldpreis deutlich gefallen war, während der Dow Jones erheblich gestiegen war. Danach folgte eine über 10-jährige Hausse beim Gold von $255 pro Feinunze im Frühjahr 2001 bis zum September 2011, als der Goldpreis sein Rekordhoch von über $1.900 erreichte. Die jüngste Preisentwicklung beim Gold (negativ) und Dow Jones (positiv) deutet einen Trendwechsel an (blauer Pfeil), der den Aktienmarkt gegenüber dem Gold favorisiert.


Meine jüngste Kaufempfehlung bei Apple im Interview von Davos am 25. Januar (siehe Blog vom 4. Februar) weist ein Plus von 10% auf. Positionen sind jetzt zu halten und Nachkäufe nur bei erneuter Kursschwache vorzunehmen. Mein Kursziel von $600 bis $650 mag ambitiös sein, jedoch wurde dieses Niveau zuletzt vor vier Monaten gesehen. Insgesamt traue ich dem Technologiewert ein Potential von 40% in diesem Jahr zu (grüne vs. rote Linie). Einen Garantieschein gibt es allerdings nicht.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint in der dritten Februar-Woche.


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Heiko Thieme