Montag, 4. Februar 2013

Erfolgreicher Januar


Zum Vergrößern Tabelle und Charts jeweils anklicken.


Wochenrückblick:
Wall Street legte im Januar ein eindrucksvolles Plus vor. Der S&P 500 Index erzielte sein bestes Januar-Resultat seit 1997; beim Dow Jones war es sogar der beste Januar seit 1994. Der Freiverkehrsmarkt (+4%) konnte das schnelle Tempo nicht ganz mithalten, da der Kursverfall bei dem Technologie-Giganten Apple (-14,5% im Januar) dem NASDAQ rund 1,5% kostete.

Seit 1950 gab es bisher 30 Jahre, wo sowohl der Fünf-Tages-Indikator (Details hierzu im Blog vom 9. Januar) als auch der gesamte Januar ein Plus gegenüber dem Endstand vom Vorjahr aufwiesen. In 27 Jahren davon kam es zu einem positiven Jahresplus von 19% im Durchschnitt! In zwei Fällen (1994 und 2011) war das Jahres-Minus beim S&P 500 so gering (-1,5% bzw. - 0,003%), dass es durch die Dividenden wieder wettgemacht wurde. Somit bleibt nur 1966 mit einem Minus von 13% die einzige negative Ausnahme. Die Wahrscheinlichkeit, dass 2013 ein positives Börsen-Jahr wird, liegt somit bei fast 97%!  
Das beste Januar-Resultat und auch bisherige Jahres-Ergebnis weist das Platin (grüne Pfeile) auf. Unter den Aktienmärkten kommt der Schweizer Markt (SMI) auf die ersten Plätze (hellgrüne Pfeile), während das Gold hier der bisherige Verlierer ist (rote Pfeile) und auch im weiteren Jahresverlauf Gold-Fetischisten eher enttäuschen wird. Zum Tagessieger wurde am Freitag der NASDAQ (grüner Pfeil); den Wochenpreis (grüner Pfeil) bekam das Nordsee-Öl (Brent). Die Wiener Boerse (ATX) wurde hierbei jeweils zum Verlierer (rote Pfeile) und weist bisher das geringste Plus in diesem Jahr auf, nachdem der ATX im Vorjahr noch den zweiten Platz hinter dem DAX erzielt hatte.

Der Ausblick:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hans A. Bernecker und Heiko Thieme: Das raten die Börsengurus

Der DAX hat am Montag ein neues Fünfjahreshoch markiert. Auch wenn die Luft im DAX langsam dünner zu werden scheint, sehen Hans A. Bernecker und Heiko Thieme das Potenzial noch lange nicht ausgereizt. Beide Börsengurus trauen dem DAX in diesem Jahr bis zu 9.000 Punkte zu. Die Einschätzungen sehen Sie im Video.


Auch wenn die Schwungkraft im DAX etwas nachlässt, dominieren die Bullen weiterhin das Feld. Seit Jahresanfang verzeichnet der Leitindex ein Plus von rund 3 Prozent. Getreu dem Motto "As January goes, so goes the year" (zu deutsch: Wie der Januar verläuft, so wird das Gesamtjahr) gibt Heiko Thieme, Thieme Associates , weiterhin grünes Licht für Aktienkäufe: "Wir haben einen positiven Januar, 95 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass es klappt", so Thieme. "Bei der richtigen Auswahl kann der Anleger, wenn er aktiv ist, um die 20 Prozent gewinnen." Mehr dazu im Beitrag.
Redakteur: Sebastian Schick

 Zum Interview die nächste Zeile anklicken:

29.01.2013 17:25

Heiko Thieme: "Mein Tipp für 2013"

Zwar scheint der Optimismus seinen Weg ins Schweizerische Davos zurück gefunden zu haben - dennoch mahnen viele zur Vorsicht. Auch Börsenlegende Heiko Thieme hat sich ein Bild von der Stimmung auf dem Weltwirtschaftsforum gemacht und macht Werbung für die Aktie.

"Das Risiko ist, dass wir vielleicht zu naiv sind, dass wir glauben, allein mit den Beschlüssen, mit dem ESM, haben wir alles erledigt. Nein, haben wir nicht", so Heiko Thieme in Davos am Rande des Weltwirtschaftsforums WEF gegenüber DAF-Chefreporter Andreas G. Scholz. Es liege noch viel Arbeit vor uns, so Thieme weiter. Vor allem die Sparkurse seien, in den Augen des Marktexperten, nicht unbedingt die richtige Lösung: "Es ist nicht falsch zu sagen: Sparen ist nicht die richtige Lösung. Wenn man sagt: Wir müssen uns gesund schrumpfen, sehe ich das als Fehler. Wir müssen gesund wachsen. Im Wachstum liegt die Chance."
Thieme, der sich als "differenzierter Optimist" bezeichnet, sieht in den Börsen den Heilsbringer - zumindest für den Bürger. Thieme: "Die Aktie ist in Deutschland ein Fremdwort und wenn man die Aktie erkennt, als eine Alternative zum Sparen, haben wir hier vielleicht auch die Lösung. Ich muss an dieser Stelle vielleicht auch die Bundesregierung ins Gebet nehmen. Ich habe noch nie von Frau Merkel gehört, dass sie über die Aktie als Anlageform redet." Nach Meinung des Börsenexperten sei die Aktie keine Spekulation. Thieme vertritt eine ganz andere Meinung: "Die Aktie ist die sicherste Anlage, die es gibt. Die Aktie investiert in die Zukunft - in das Potential der Nation".
Große Sorgen machen derzeit vor allem die Rentenmärkte. In diesem Interview erklärt Heiko Thieme die Probleme.
Und: Heiko Thieme wäre nicht Heiko Thieme, wenn er nicht auch noch den ein oder anderen Anlagetipp aus Davos mitgebracht hätte. Welcher das ist - das erfahren Sie in diesem Interview.


 

 http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-mein-tipp-fuer-2013-50159928.html

Der japanische Nikkei 225 Index ist seit dem 12. November 2012 jede Woche gestiegen. Eine solche 12-wöchige Rekordsträhne gibt es beim Nikkei zum ersten Mal. Die 12.000 Marke, meine Prognose für dieses Jahr, erscheint jetzt eher konservativ. Nach dem beeindruckenden Anstieg von 30% seit November ist jedoch eine technische Pause überfällig und sollte in den nächsten Wochen nicht überraschen. Eine Stop-Absicherung ist auf jeden Fall empfohlen.

Zum neuen Rekordhoch fehlen beim Dow Jones nur noch rund ein Prozent. Dieses Ziel kann in den kommenden Tagen bereits erreicht werden, obwohl der momentan ausgeprägte Optimismus an Wall Street auch ein Warnsignal ist, dass eine Pause jederzeit eintreten kann und eine Korrektur von 10% spätestens in den Sommermonaten fällig ist.














Die amerikanische Wirtschaft ist im vierten Quartal erstmals seit 2009 (rote Schattierung) überraschend geschrumpft. Der geringfügige Rückgang von 0,1% (roter Pfeil) hat jedoch eher technische als fundamentale Gründe. Geringere Staatsausgaben und weniger Investitionen bei Lagerbeständen waren die primären Gründe. Gegenueber dem Vorjahr 2011 lag das Wachstum unter der 2%-Marke (lila Pfeil). In diesem Jahr kann diese Rate jedoch erreicht und sogar etwas überschritten werden.














Das Inflationsthema taucht zwar immer wieder auf, jedoch stellt Inflation keine aktuelle Gefahr dar. Im vierten Quartal fiel der Deflator mit 0,6% (grüner Pfeil) auf ein Niveau (hellgrüne Linie), das es in den vergangenen 10 Jahren nur zweimal gab (lila Pfeile) und nur zweimal unterschritten wurde (rote Pfeile). Gegenüber dem Vorjahr liegt die Preissteigerung deutlich unter 2% (blauer Pfeil).















Ein Warnsignal ist jedoch der erneute Rückgang beim Verbrauchervertrauen (roter Pfeil), was primär politisch bedingt ist. Ähnlich war es im Frühjahr 2011 (lila Pfeil), als die festgefahrenen Diskussionen um die Anhebung der staatlichen Verschuldungshöhe an Wall Street zu einer, wenn auch nur kurzen, Baisse, führten.














Der überdurchschnittliche Anstieg beim Realeinkommen im November und Dezember (blauer Pfeil und grüne Schattierung) beruht ausschließlich auf den Steuererhöhungen im Neuen Jahr und ist daher rein technisch bedingt und stellt somit keinen neuen Trend dar. Bonuszahlungen und Dividenden, die eigentlich erst 2013 fällig waren, wurden aus Steuergründen vorgezogen.Dies werden deutlich niedrigere Zahlen zu Jahresbeginn bestätigen.
















Obwohl 157.000 neue Arbeitsplätze im Januar geschaffen wurden und die Vormonate nach oben revidiert wurden, stieg die Arbeitslosenrate auf 7,9% (roter Pfeil), da sich mehr Personen um  Arbeit bemühten. Amerika muss mindestens 200.000 neue Arbeitsplätze im Monat kreieren, um die Arbeitslosenrate nachhaltig zu senken. Erst wenn die 6,5%-Marke (grüne Linie) erreicht ist, will die Notenbank ihre Strategie des leichten Geldes beenden. Dies dürfte frühestens Ende 2014 der Fall sein. Es dauerte immerhin ueber drei Jahre, um die Arbeitslosenrate von 10% im Oktober 2009 (lila Pfeil) unter die 8%-Marke zu senken (gelber Pfeil).

Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 11. Februar.


Heiko Thieme