Samstag, 14. Januar 2012

Kreditwürdigkeit gesenkt












Das allgemein positive Wochenresultat an den Börsen wurde am Freitag durch die Herabstufung der Kreditwürdigkeit von neun europäischen Ländern (rote Markierung auf der unteren Tabelle) durch die amerikanische Rating-Agentur Standard & Poor's zwar beeinträchtigt aber nicht eliminiert. Obwohl dieser Schritt bereits vor etlichen Wochen angedeutet wurde, kaum die Nachricht vom Zeitpunkt her dennoch etwas überraschend.


Der Euro liegt nur noch knapp über seiner Kaufkraft von $1,25 und wird damit jetzt interessanter als der US-Dollar. Edelmetalle haben sich von ihrem Verkaufsdruck am Jahresende wieder erholt und führen die Performance-Liste seit Jahresbeginn (grüner Pfeil bei Silber) an. Meine Kaufempfehlung im Silber brachte fast 15% in wenigen Tagen ein. 


Bank of America legte in nicht einmal vier Wochen fast 40% zu. Die Commerzbank kam auf ein Plus von 25% allein in dieser Woche! Solche explosiven Kursentwicklungen verlangen allerdings schnelle Entscheidungen sowohl im Kauf als auch Verkauf. Nicht immer wird man dabei den absoluten Tiefstand und Höchststand erreichen. Dennoch zeigen diese Kursexplosionen, dass die Börse auch in diesem Jahr enorme Gewinnmöglichkeiten offeriert.


Technisch betrachtet ist der Markt momentan etwas überkauft, sodass eine kurze Atempause nicht überraschen sollte. Der Dow Jones hat seit Anfang Oktober  fast 20% zugelegt ; der DAX sogar noch mehr seit seinem Tiefstand im September.

















Frankreich und Österreich wurden von der höchsten Bonität um eine Stufe zurückgesetzt und liegen damit auf dem gleichen Niveau wie Amerika, das bereits im August reduziert wurde. Entgegen allen Befürchtungen hat der Verlust der Bonität die Zinsen in den USA bisher keinesfalls erhöht, sondern Staatsanleihen weisen sogar das niedrigste Niveau in ihrer Geschichte auf. Die höchste Bonität für Deutschland wurde erneut bestätigt. Auch Finnland, Luxemburg und die Niederlande weisen weiterhin die höchste Kreditwürdigkeit auf. Allerdings stehen diese drei Länder auf der negativen Beobachtungsliste von Standard & Poor's, was eine mögliche Herabstufung in der Zukunft andeutet. Deutschland dagegen wurde von dieser Beobachtungsliste genommen und spielt somit im Zusammenhalt der Eurozone eine Schlüsselrolle. Frau Merkel bleibt die einflussreichste politische Person der Welt! Griechenland weist inzwischen die niedrigste Bewertungsbasis unter allen Laendern der Welt auf und bleibt damit ein Problem der EU.
















Einzelhandelsumsätze lagen im Dezember mit einem Anstieg von lediglich 1% (grüner Pfeil) unter den Erwartungen. Allerdings wurden die Ergebnisse für die beiden Vormonate gleichzeitig nach oben revidiert und lassen somit weiterhin ein positives Gesamtbild zu. Seit September 2010 liegen die Verbesserungen beim Einzelhandel zwischen 6% bis 9% gegenüber dem  Vorjahr (blaue Markierung), was ebenfalls akzeptabel ist. Die kommenden Monate müssen zeigen, ob sich dieser positive Trend fortsetzen kann.
















Das Stimmungsbild des US-Verbrauchers hat sich seit dem Tiefstand im August (roter Pfeil), als die Verschuldunsdebatte im Kongress ihren Höhepunkt erreicht hatte, deutlich verbessert (blauer Pfeil) und liegt aktuell auf einem Niveau (grüne Linie), das nur dreimal in den vergangenen vier Jahren übertroffen wurde. Eine robuste Verbraucherstimmung fördert Wirtschaftswachstum. Rezessionensgefahren wie in Teilen Europas sind in Amerika nicht zu erkennen. Eine Wachstumsrate von 2% für dieses Jahr ist nicht zu optimistisch.


Weitere Analysen und Empfehlungen auf der Hotline. Am Montag sind die US-Börsen wegen des Martin Luther King Tages geschlossen. Der nächste Blog erscheint am 23. Januar.






































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Heiko Thieme