Montag, 19. Dezember 2011

Endspurt trotz Fragezeichen


Die Hexenwoche - vier Terminkontrakte verfallen gleichzeitig - brachte in allen Anlageklassen der obigen Tabelle deutliche Verluste. Am meisten hatte es das Silber (roter Pfeil) erwischt, während der Euro (kleiner hellroter Pfeil) die geringsten Verluste aufwies. Der Erholungsversuch am Freitag brachte das Gold wieder dicht an die $1.600-Marke (grüner Pfeil) heran; der DAX dagegen verharrte im Minus (roter Pfeil) und bleibt auch weiterhin der Verlierer in diesem Jahr (roter Pfeil). Der Dow Jones führt unter Börsen-Indices mit einem leichten Plus; der erste Platz gehört jedoch dem Gold (grüner Pfeil). 


Der Euro fiel vergangene Woche unter die $1,30-Marke und erreichte damit meine Kaufbandbreite von $1,20 - $1,30. Wer meine Euro/$ Empfehlungen befolgte, konnte in diesem Jahr hierbei glatte 20% verdienen!



Die Rendite für 10-jährige US-Staatstitel fiel in jüngster Zeit unter die 2%-Marke (grüner Pfeil), die bisher nur einmal vor rund 60 Jahren kurzfristig unterschritten wurde, als Amerika offiziell in den Zweiten Weltkrieg eingriff (hellgrüner Pfeil). Die höchste Rendite wurde vor 30 Jahren Ende September 1981 mit knapp 16% (roter Pfeil, 15,84%) erreicht. Die volatile Entwicklung seit 1900 zeigt, dass es in den vergangenen 112 Jahren keine 'normale' Rendite gab. Der 30-jährige Abwärtstrend (rote und grüne Linien) ist bisher ungebrochen. Bemerkenswert ist, dass die Rendite auf dem niedrigsten Niveau liegt, obwohl die Staatsverschuldung ein absolutes Rekordhoch erreicht hat und mit keiner entscheidenden Entspannung in den kommenden Jahren zu rechnen ist! Ähnlich war es während des Zweiten Weltkrieges, als die amerikanische Staatsverschuldung explodierte und die Renditen drastisch fielen. US-Staatsanleihen sind uninteressant, auch wenn die Renditen nochmals etwas fallen können. Anleger suchen in unsicheren Zeiten, wie diese, Zuflucht in sicheren Anlagen; dazu zählen (zu Recht oder Unrecht) Staatsanleihen!











Der Dow Jones schloss vergangenes Jahr knapp unter 11.600 (links, blauer Pfeil); dieses Niveau (rote Linie) wurde Mitte März aufgrund des Erdbebens in Japan nochmals getestet, um sechs Wochen danach das Jahreshoch Ende April zu erreichen (grüner Pfeil, 12.811). Die politische Finanzkrise im Sommer löste einen enormen Verkaufsdruck aus, der Anfang Oktober (roter Pfeil) den Dow Jones auf seinen Jahrestiefstand (10.655) drückte, bevor eine deutliche Erholung einsetzte. Die 12.000-Marke (blaue Linie) bleibt mein Mindest-Ziel bis Jahresende; dazu fehlen noch rund 2% (hellblauer Pfeil), was in den verbleibenden 9 Börsentagen durchaus möglich ist. Der DAX müsste dagegen mehr als 5% zulegen, um meine 6.000-Prognose zu erreichen, was inzwischen eine gewisse Herausforderung darstellt. Die Politik statt fundamentale Fakten haben die Börsen in der zweiten Jahreshälfte entscheidend geprägt.


Silber fiel auf meine Kauf-Bandbreite (grüne Schattierung) von $25 - $30 zurück (grüner Pfeil). Anfang Mai empfahl ich einen Wechsel vom Silber zum Gold, als der Silberpreis fast $49 pro Feinunze (roter Pfeil) erreichte. Das Gold stand damals bei $1.556 und erreichte bis Ende August mit $1.900 ein Rekordhoch, was ein Plus von 20% einbrachte und meine Verkaufsempfehlung  ausloste. Beim Silber gab ich unter $35 (blauer Kreis) ein Rück-Kaufsignal, das über 20% erzielte, bevor der nächste Abwärtstrend begann. Eine ausgeprägte Unterstützung gibt es zwischen $18 und $21 (hellblaue Schattierung). Das Silber wird die $50-Marke im kommenden Jahr nicht sehen!











Die Einzelhandelsumsätze lagen im November (grüner Pfeil) etwas unter den Erwartungen. Seit April (gelbe Schattierung) weist der amerikanische Verbraucher eine gewisse Zurückhaltung auf, die nur einmal im September (hellgrüner Pfeil) durchbrochen wurde. In den acht Monaten davor (August 2010 - März 2011) waren die Umsätze deutlich höher (grüne Schattierung). Im Vergleich zum Vorjahr bewegen sich die Einzelhandelsumsätze in einer Bandbreite von 7% - 9% (blaue Schattierung). Bessere Monatsdaten sind notwendig, um dieses Niveau zu halten.














Inflation ist nach wie vor kein akutes Problem. Die Verbraucherpreise sind seit zwei Monaten etwas zurückgekommen (rote Schattierung). Die Kernrate - ohne volatile Nahrungsmittelkosten und Energiepreise - liegt nur geringfügig (grüner Pfeil) über der von der US-Notenbank akzeptierten 2%-Marke (hellblaue Linie). 
























Durch Anklicken können alle Charts und Bilder vergrößert werden. Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 26. Dezember.







Heiko Thieme