Montag, 5. April 2010

Aufwärtstrend intakt



Dies ist bereits das fünfte Wochenplus in Folge! Einen so kontinuierlichen Anstieg gibt es selten und dennoch bleibt der Aufwärtstrend vorläufig intakt, auch wenn nicht jede Woche im April mit einem Plus endet. Der April teilt sich seit 1950 mit dem November den zweiten Platz beim S&P 500 Index. Nur der Dezember kommt in den vergangenen 60 Jahren auf einen noch etwas besseren Durchschnitt.

Besonders eindrucksvoll war der Märzanstieg beim Dax mit fast 10%; damit wurde der bisherige Rückstand zum Dow Jones seit Jahresbeginn wieder fast aufgeholt. Der Wochensieger (blauer Pfeil) war das Öl, das die kritische Marke von $85 pro Barrel fast erreichte. Ein Anstieg auf die $90-Marke ist jetzt nicht mehr auszuschließen. Dies beruht jedoch primär auf spekulativen Käufen, die nicht von den aktuellen fundamentalen Daten unterstützt werden. Daher weiterhin Vorsicht! Der bisherige Verlierer in diesem Jahr ist der Euro (roter Pfeil). Allerdings ist die Überbewertung gegenüber dem US-Dollar noch nicht vollständig abgebaut. Dies liegt erst bei einer Wechselkursbandbreite von $1,30 - $1,20 vor.


Der Ölpreis hat sich weit von meinem Kaufniveau von $65 pro Barrel entfernt. Spekulanten haben momentan klar die Oberhand. Ein Preisanstieg auf $90 ist jetzt das nächste Ziel; selbst die $100-Marke kann nicht mehr ausgeschlossen werden. Meine Zurückhaltung gegenüber dem Ölpreis bleibt jedoch bestehen, da die derzeitige Preisentwicklung auf Spekulation beruht und nicht von fundamentalen Fakten getragen wird. Exxon Mobil (XOM - 68) hatte ich in den vergangenen 12 Monaten bei einem Preis von $65 mehrfach auf der Hotline empfohlen. Positionen sind hier weiterhin zu halten.


Im März (grüner Pfeil) wurden in den USA über 160.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies ist die beste Arbeitsmarktstatistik seit drei Jahren, auch wenn fast 50.000 dieser neuen Arbeitsplätze auf eine zeitlich begrenzte staatliche Einstellung wegen der neuen Volksumfrage entfallen. Die massive Entlassungswelle (rosa Schattierung), die im Dezember 2007 begann, ist damit überwunden. Die Talsohle (roter Pfeil) wurde erreicht, als im Januar vorigen Jahres 750.000 Arbeitsplätze gestrichen wurden. Die Arbeitslosenrate blieb allerdings mit 9,7% unverändert, da sich mehr Personen um einen Arbeitsplatz bemühen. Nur wenn über 200.000 Arbeitsplätze pro Monat geschaffen werden, ist mit einem Rückgang der Arbeitslosenrate zu rechnen. Dies wird frühestens Ende des Jahres der Fall sein.


Die amerikanische Wirtschaft erholt sich. Die produzierende Industrie weist seit dem Tiefstand (roter Pfeil) von Dezember 2008 eine deutliche Verbesserung auf (grüner Pfeil). Ein Index von über 50 (grüne Linie) bedeutet Wachstum für diesen Wirtschaftszweig. Fällt dieser Index unter 50, schrumpft zwar der Industriesektor aber nicht die Gesamtwirtschaft. Erst bei einem Rückgang unter die 43-Marke (rote Linie) befindet sich Amerika in einer Rezession. Die aktuellen Daten bestätigen, dass die Rezession bereits Mitte vergangenen Jahres überwunden wurde. Jetzt geht es darum, wann die 3%-Wachstumsrate genommen wird. Dies ist frühestens im zweiten Halbjahr möglich.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Nummern sind rechts oben. Der nächste Blog erscheint in einer Woche.

Heiko Thieme