Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten



Die Börsen sind in Weihnachtsstimmung. Beim S&P 500, Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) und Dax gab es neue Jahreshöchststände. Das Jahr 2009 hat sich gelohnt, obwohl es im ersten Quartal mit einer Schwitzpartie begann. Während die europäischen Börsen am 24. Dezember geschlossen sind, gibt es an Wall Street noch einen halben Börsentag. Auch Politiker arbeiten am Donnerstag Morgen, um im Senat die Krankenreform zu verabschieden. Präsident Obama schaut auf ein Jahr der Herausforderungen zurück. Die kommenden vier Tage geben Zeit zum Reflektieren, bevor es dann noch einmal eine verkürzte Börsenwoche bis zum Jahresende gibt. Einstweilen allen Blog-Lesern ein frohes Weihnachtsfest.


Entscheidend sind die Unternehmensgewinne für den weiteren Börsenverlauf. Nach dem Tiefstand vor einem Jahr ist es in den drei Quartalen seit Jahresbeginn zu einer deutlichen Erholung gekommen. Vom vierten Quartal 2007 schrumpften die Gewinne innerhalb eines Jahres um fast 40% (roter Pfeil). Seitdem beträgt die Erholung fast 40% (blauer Pfeil). Um wieder auf das Niveau von 2007 (gelbe Linie) zu kommen, müssten die Gewinne nach Steuern um weitere 15% steigen.


Die Lagerbestände vom Rohöl sind weiter gefallen und befinden sich auf einem ähnlichen Niveau wie zu Jahresbeginn (grüne und braune Linie), als der Ölpreis im Januar zwischen $33 und $48 pro Barrel schwankte. Der Anstieg am Mittwoch auf fast $77 ist daher eher als eine Übertreibung zu bewerten. Mit Zurückhaltung gegenüber Öl bleibt bestehen.


Der Verkauf von Neubauten ist im November mit Minus 11% (roter Pfeil) überraschend stark gefallen. Die Erholung seit den Tiefständen im Januar (rote Linie) ist bisher nicht sehr überzeugend. Allerdings hat sich das Preisniveau inzwischen etwas stabilisiert und weist gegenüber dem Vorjahr nur noch einen Rückgang von knapp 2% auf. Diese Daten stehen im Kontrast zu den gestern an dieser Stelle diskutierten Verkäufe von Altbauten, die einen weitaus robusteren Markt anzeigen. Steuerbegünstigungen spielen hierbei eine deutliche Rolle. Der private Immobilienmarkt kommt nur allmählich aus seiner Talsohle heraus. Geduld ist weiterhin erforderlich.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am 25. Dezember.

Heiko Thieme