Samstag, 21. November 2009

Wochenminus




Der Freitag entschied das Wochenresultat. Nachdem die erste Novemberhälfte ein beeindruckendes Plus vorlegte, endete die dritte Novemberwoche bis auf den Dow Jones im Minus. Die Umsätze auf dem New Yorker Börsenparkett waren am Freitag die viertniedrigsten in diesem Jahr. Anleger wollten sich offensichtlich nicht festlegen. Diese Atempause tut gut, da der Aufwärtstrend in jüngster Zeit zu schnell verlief. Die Weihnachtsrallye ist noch nicht beendet sondern lediglich unterbrochen. Das Restpotential in den verbleibenden fünfeinhalb Wochen bis zum Jahresende liegt bei rund 5%. Somit stellt die 6.000-Marke beim Dax eine Hürde in diesem Jahr dar. Beim Dow Jones ist es die 11.000-Marke; beim S&P 500 sind es 1.150 Punkte; der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) wird die 2.250-Marke bis Ende Dezember kaum nehmen können.

Der klare Wochensieger war das Gold mit einem Plus von fast 5% und einem neuen Hoechststand. Der Preis für die Feinunze kann noch auf $1.200 steigen, da sehr viel Liquidität in die Goldfonds (ETFs) fließt. Vorgegebene Inflationssorgen spielen dabei kaum eine Rolle. Das gesamte Marktgeschehen - Aktien, Renten und Rohstoffe - wird zur Zeit primär von der vorhandenen exzessiven Liquidität getrieben. Aus fundamentaler Sicht sind alle drei Assetklassen (Anlageklassen) bereits ausgereizt. Der Ölpreis kam unter Druck; hier ist es weiterhin eine Frage der Zeit, bevor die Spekulanten aufgeben und der Barrelpreis deutlich nachgibt.

In der kommenden Woche dominiert in den USA das Erntedankfest (Thanksgiving), das traditionell am vierten Donnerstag im November stattfindet. Es ist der wichtigste Familientag in Amerika. Die Börse nimmt daher nur einen zweiten Rang ein und wird wenig Veränderungen in dieser verkürzten Woche aufweisen. Ab Mittwochnachmittag werden die Umsätze stark abfallen. Am Freitag gibt es nur einen halben Börsentag bei normalerweise äußerst geringen Umsätzen. Gleichzeitig beginnt mit dem Freitag die Weihnachtssaison für den Einzelhandel.





Der Anstieg in der Arbeitslosenrate in den USA in den vergangenen 18 Monaten ist der stärkste seit 1950. Davor war die Arbeitslosenrate jedoch in diesem Jahrzehnt deutlich niedriger als in den meisten Jahrzehnten. Lediglich in dem Jahrzehnt von 1950 und 1960 gab es noch niedrigere Raten. Auch in den kommenden Monaten werden weiterhin Arbeitsplätze abgebaut. Erst im Laufe des nächsten Jahres kommt es hier zu einem Umkehrtrend mit Neueinstellungen. Das Arbeitslosenthema wird die Verbraucherstimmung weiterhin belasten. Weitere Informationen hierzu sind über blog@visualizingeconomics.com erhältlich.


Mein Interview mit Holger Scholze ist unter www.boerse-stuttgart.de/de/aktuelles/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=2913 zu sehen. Weitere Informationen und Einschätzungen auf der Hotline. Die Telefonnummern sind oben rechts im Blog. Der nächste Blog folgt am Dienstag gegen 7:00 Uhr MEZ.

Heiko Thieme