Dienstag, 8. September 2009

Dollar (-),Oel (+)



Wall Street schloss sich am Dienstag der globalen Aktien-Rallye an, nachdem am Montag die Börsen in den USA wegen Labor Day (Tag der Arbeit) geschlossen waren. In der obigen Tabelle werden die Veränderungen bis auf den Dax daher gegenüber Freitag angegeben. Bis zu vier Billionen Dollar warten in Amerika auf dem Abseits, um zumindest teilweise am Aktienmarkt investiert zu werden. Daher wird jede Pause bzw. Konsolidierung relativ flach verlaufen. Ich rechne nach wie vor mit einem Minus von nur 5% bis 8%, wie es bereits in Deutschland in der vergangenen Woche der Fall war. In China dagegen fiel der Rückgang mit über 20% im August deutlich höher aus, da dort der Anstieg - 100% von November 2008 bis Anfang August 2009 - auch dementsprechend größer war.

Der Dollar fiel auf den niedrigsten Stand gegenüber dem Euro in diesem Jahr. Im Gegenzug stieg der Ölpreis wieder über die $70-Marke, obwohl mehr Öl gefördert wird, als momentan verbraucht wird. Spekulation und Investition am Terminmarkt treiben hier den Preis für das schwarze Gold. Ich bleibe hier weiterhin zurückhaltend, allerdings mit etwas Nervosität.

Die nunmehr 9-jährige Goldhausse geht weiter. In New York stieg der Goldpreis am Dienstag über die $1.000-Marke, während die Notierung in Europa (siehe Tabelle) noch unter diesen Meilenstein blieb. Meine Prognose für September hat sich somit bereits erfüllt. Jetzt gilt es, das bisherige Rekordhoch vom März 2008 von knapp $1034 zu nehmen.




Verbraucherkredite wiesen im Juli mit fast $22 Milliarden den größten Monatsrückgang auf, seidem es hierüber Statistiken gibt. Mit sechs Monaten ist es auch der längste Abwärtstrend seit der Kreditkrise von 1991. Während sich der amerikanische Verbraucher Jahrelang immer mehr verschuldete, hat eine Entschuldung vor knapp zwei Jahren begonnen. Damit fällt der Verbraucher als zuverlässige Wachstumslokomotive für die amerikanische Wirtschaft vorläufig aus.



Das obige Chartbild wurde im Februar bereits einmal von mir präsentiert. Im Nachhinein ist es klar, dass der Indexeinbruch aufgrund der Lehman-Pleite im September vergangenen Jahres eine ideale Kaufgelegenheit bot. Die Tiefstände im ersten Quartal 2009 hatten das Niveau von 2002 nicht nur wieder erreicht, sondern fielen Anfang März noch kurzfristig darunter. Dies verlangte Nerven und Mut; beides wurde in relativ kurzer Zeit königlich belohnt.


Hier nun die Börsenbaisse in ihren wichtigsten Phasen. Vom 11. Oktober 2007 bis zum 6. März 2009 verlor der S&P 500 Index fast 60% aufgrund der schwersten Finanzkrise in der Geschichte. Jeder Versuch einer Erholung scheiterte, bis dann endlich im März die neue Hausse begann. Prozentual ist der Anstieg seit März fast genauso hoch wie der vorangegangene Rückgang. Allerdings liegt der S&P 500 damit immer noch mehr als 50% unter dem Rekordhoch vom Oktober 2007. So ist das nun einmal mit den Prozentsätzen! Ein neuer Hoechststand wird jedoch im nächsten Jahrzehnt kommen. Selbst die 2.000-Marke könnte dabei sogar erreicht werden!

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)

Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme