Dienstag, 7. Juli 2009

Zweifel

Börsianer zweifeln, ob die zweiten Quartalsergebnisse die Erwartungen erfüllen werden. Morgen veröffentlicht nach Börsenschluss der Aluminium-Konzern Alcoa (AA) als erster Dow-Wert sein Ergebnis. Nächste Woche folgen am Freitag General Electric und Bank of America. In der zweiten Monatshälfte kommt dann eine Flut von Gewinnberichten. Nach wie vor befindet sich die US-Wirtschaft in einer Rezession, die frühestens im Laufe des zweiten Halbjahres überwunden wird. Daher können die zweiten Quartalsergebnisse nicht besonders beeindruckend sein.

Nach dem Börsenanstieg von rund 40% innerhalb von drei Monaten seit März, ist eine Seitwärtsbewegung, die wir seit nunmehr fast fünf Wochen beobachten können, nicht ungewöhnlich. Ich habe seit Ende Mai mehrheitlich Gewinnmitnahme empfohlen. Der heutige Verkaufsdruck - alle Indikatoren der obigen Tabelle schlossen im Minus - signalisiert Nervosität und Zweifel über die weitere Wirtschafts- und Börsenentwicklung. Meine Empfehlungsliste wird bei weiterer Indexschwäche zunehmen. Die Hotline befasst sich mit dieser Strategie.

Der Ölpreis steht weiterhin unter Druck und hat innerhalb von fünf Börsentagen 15% verloren. Meine Prognose, dass die $60-Marke getestet wird, ist damit bereits fast bestätigt. Selbst die $50-Marke kann noch gesehen werden.



Die heutige Auktion von 3-jährigen US-Staatsanleihen brachte eine Rendite von rund 1,5% ein. Vor einem Monat wurden noch fast 2% gefordert (grüner Kreis in der Tabelle). Das niedrigste Zinsniveau gab es zu Jahresbeginn mit 1,2% ( roter Pfeil). 2006 lag die durchschnittliche Rendite für 3-jährige Staatstitel bei fast 4,8% (blauer Pfeil). Der Rentenmarkt hat eine enorme Volatilität in diesem Jahrzehnt vorgelegt und damit den Aktienmarkt deutlich geschlagen!


2006 und 2007 erreichten die Renditen für 3-jährige Staatstitel die 5%-Marke (graue Balken in der obigen Tabelle). Die niedrigste Rendite für diese Laufzeiten wurde in diesem Jahrzehnt im Dezember 2008 mit etwas mehr als 1% erzielt. Dieses Niveau dürfte auch in den kommenden Jahren kaum unterschritten werden. Zinsen für Tagesgelder (Fed Funds Rate) fielen zu Jahresbeginn fast auf den Nullpunkt. Damit hat die Notenbank von der Zinsseite her gesehen keine weiteren Möglichkeiten, die US-Wirtschaft anzukurbeln. Jetzt muss das Stimulanz-Paket eingreifen. Von den verabschiedeten $780 Milliarden sind bisher nicht einmal 15% ausgegeben worden. Einige Kritiker fordern bereits ein zweites Stimulanzprogramm, was verfrüht wäre. Die kommenden 6 Monate werden für Börsianer, Politiker und Verbraucher eine Nervenprobe werden.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)

Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme