Samstag, 25. Juli 2009

12% Plus in zwei Wochen!



An Wall Street stiegen die Börsenkurse im Durchschnitt in den vergangenen zwei Wochen um 12%! Dies übersteigt den durchschnittlichen Jahresanstieg um 20%. In diesem Tempo kann es offensichtlich nicht weitergehen. Der Juli wird deutlich im Plus schließen und kann dabei selbst in dieser Woche noch etwas zulegen, auch wenn die Börsen bereits technisch betrachtet überkauft sind. August und September werden eher Konsolidierungsmonate sein und somit Chancen zum Rückkauf oder Neueinstieg bieten.

Alle internationalen Börsenindizes liegen seit Jahresbeginn im Plus. Die Tiefstände wurden im März erreicht. Der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) führt in den USA mit einem Anstieg von fast 25% das Feld an. In Asien hat sich der Schanghai A-Aktien Index seit November fast verdoppelt. Meine Kaufliste ist zur Zeit daher relativ kurz, während sie im März 85% aller Dax und Dow Jones Werte umfasste.

Der Ölpreis spiegelt nicht die wirtschaftliche Realität wider. Ein Preisrückgang unter die $60-Marke sollte hier innerhalb der kommenden drei Monate nicht überraschen. Der Dollar ist bei 1,42 zum Euro um 10% unterbewertet ohne dass es hier zu einer unmittelbaren Verbesserung kommen muss.




Die Unternehmensgewinne der S&P 500 Werte, die rund 75% aller notierten US-Titel abdecken, sind inflationsbereinigt seit dem Hoechststand vom dritten Quartal 2007 um 98%(!!!) gefallen. Dies ist unterstreicht, wie stark die Rezession und Finanzkrise waren. Von 1946 bis zum dritten Quartal 2007 sind diese Unternehmensgewinne beim S&P 500 Index inflationsbereinigt um rund 4% im Jahresdurchschnitt gestiegen (blauer Pfeil).


Die zweiten Quartalsergebnisse liegen über 30% unter dem Vorjahresniveau, auch wenn es etliche positive Überraschungen gab, da man mit noch schwächeren Zahlen gerechnet hatte. Die Talsohle ist bei der Wirtschaft erreicht, allerdings wird es hier und da Schlaglöcher geben.




Die monatliche Umfrage der Universität Michigan zeigt, dass der amerikanische Verbraucher die Zukunft etwas besser einschätzt als noch zu Jahresbeginn. Im Februar war der diesjährige Tiefstand (rote Markierung) erreicht und lag damit auf dem gleichen Niveau wie im Juni 2008. Die rote Linie deutet die nunmehr über Einjährige Bodenbildung an. Seit Anfang 2007 war die Verbrauchereinstellung innerhalb von 18 Monaten über 40% gefallen (roter Pfeil).

An dieser monatlichen Umfrage nehmen 500 Haushalte teil und geben einen Einblick über die finanzielle Lage und Einstellung gegenüber der Wirtschaftsentwicklung. Morgen folgt die monatliche Statistik über das Verbrauchervertrauen vom Conference Board. Hier dürfte es zu einer ähnlichen Entwicklung gekommen sein.

Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Die Nummern sind oben rechts auf dem Blog.

Heiko Thieme