Mittwoch, 10. Juni 2009

Rentenauktion drückt Aktienmarkt


Die heutige Auktion von 10-jährigen US-Staatsanleihen trieb Renditen auf fast vier Prozent und setzte den Aktienmarkt unter Verkaufsdruck. Die Nachfrage (Bid/Cover Ratio) war mir 2,69 die höchste in diesem Jahrzehnt; das geringste Interesse gab es 2002 mit 1,79 für US-Anleihen. Noch vor einem Monat waren Anleger mit einer Rendite von 3,19% zufrieden. Morgen kommen 30-jährige Staatsanleihen zur Versteigerung. Auch hier wird mit höheren Renditen von bis zu fünf Prozent gerechnet. Die hohe Staatsverschuldung macht ausländische Käufer offensichtlich nervös.

Die höchsten Renditen für 10-jährige Staatsanleihen gab es in diesem Jahrzehnt mit 6,176% im Jahr 2.000 und lag deutlich über dem historischen Durchschnitt von 4,35% für diese Laufzeiten. Meine damalige Kaufempfehlung machte sich bezahlt. Wer dagegen zu Jahresbeginn, als die Renditen auf 2,419% gefallen waren, nicht verkaufte, gehört heute zu den Verlierern. Das derzeitige Niveau ist noch etwas zu niedrig, um wieder Käufe zu rechtfertigen.


Wall Street konnte sich kurz vor Börsenschluss wieder von deutlichen Minuszahlen erholen, nachdem der Rentenmarkt geschlossen hatte. Das steigende Zinsniveau belastet den Aktienmarkt, auch wenn sich Investoren noch gegen eine lang überfällige Konsolidierung/Korrektur wehren. Der Ölpreis setzte seinen Aufwärtstrend fort, ohne meine gegenteilige Meinung zu beeinflussen.


Der Nahrungsmittelhersteller Kraft Foods - einer der 30 Dow Jones Titel - offeriert eine Rendite, die mit 4,4% höher ist als ein 10-jähriger Staatstitel. Das Kaufniveau liegt bei knapp $26 und das Potential um $36. Keine aufregende aber dafür solide Anlage.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

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Heiko Thieme