Samstag, 9. Mai 2009

Neun Wochen Anstieg!



Die Arbeitsmarktdaten für April unterstützen die Hoffnung, dass die Rezession sich auf die Talsohle zu bewegt. Erstmals seit sechs Monaten lag die Zahl der Arbeitsplatzverluste mit 539.000 deutlich unter der 600.000 Marke. Dennoch sprang die Arbeitslosenrate mit 8,9% auf das höchste Niveau seit 1983. Die US-Wirtschaft hat seit Januar 2008 insgesamt 5,7 Millionen Arbeitsplätze eliminiert und damit gleichzeitig das Verbrauchervertrauen deutlich reduziert. Die kommenden Monate werden geringere Arbeitsplatzverluste anzeigen und dennoch wird die Arbeitslosenrate auf die 10%-Marke steigen. Neue Arbeitsplätze werden erst geschaffen, nachdem der nächste Aufschwung etabliert ist.



Die erste Maiwoche war insgesamt eine positive Überraschung. Der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) stieg auch in der neunten Woche seit Beginn dieser Hausse. Eine solche Rekordsträhne hat es nur sehr selten gegeben. Eine nennenswerte Konsolidierung ist bisher bei allen Börsenindices ausgeblieben.

Der Stresstest für die 19 größtem US-Banken fiel am Ende positiv aus. Das Finanzsystem ist laut Aussagen der Notenbank und des Finanzministeriums nicht gefährdet. Allerdings müssen 10 Banken ihr Eigenkapital erhöhen. Investoren liessen sich davon nicht einschüchtern, sondern kauften massiv Banktitel. Technologiewerte, die nach wie vor zu meinen Favoriten zählen, waren dagegen nicht gefragt und mussten im Wochenverlauf sogar Kursverluste hinnehmen. Der Dollar kam unter Druck, während das Gold und besonders das Öl deutliche Preissteigerungen erzielten.



Der S&P 500 Index weist in seinem Kursverlauf in diesem Jahrzehnt etliche Parallelen auf. Die beiden Hausse-Spitzen zu Beginn des Jahrzehnts und in der zweiten Jahreshälfte von 2007 haben ein vergleichbares Niveau erreicht. Ähnlich war es auch bei den beiden Baissen. Die Abwärtstrend verlief bei der jüngsten Baisse allerdings weitaus schneller. Die Pleite von Lehman Brothers hat zu einem selten erlebten Indexeinbruch von fast 40% innerhalb von nur zwei Monaten geführt. Ähnlich war es beim Crash von 1987! Damals brauchte die Börse nicht einmal zwei Jahre, um neue Höchststände zu erreichen. Diesmal wird es länger dauern, da das Wirtschaftswachstum sich nur allmählich beschleunigen wird. Dem Verbraucher, der rund 70% der US-Wirtschaft beeinflusst, fehlt wegen seiner hohen Verschuldung die Kaufkraft, um ein starkes Wachstum zu fördern.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

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Heiko Thieme