Wall Street beeindruckte zu Wochenbeginn mit einem wahren Kursfeuerwerk. Mit einem Tagesplus von über 3% stieg der S&P 500 Index über sein Jahresanfangsniveau. Seit dem 9. März - dem Beginn dieser neuen Hausse - hat dieser Index, der über 70% der Marktkapitalisierung aller notierten US-Werte widerspiegelt, beachtliche 34% zugelegt. Der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) hatte bereits vor einem Monat seinen Jahresverlust aufgeholt und weist heute ein Plus von 12% gegenüber dem Jahresbeginn auf. Der nur 30 Werte umfassende Dow Jones Index liegt dagegen noch 4% unter seinem Jahresanfangsniveau. Auch der Dax hat heute in Frankfurt seinen Jahresrückstand überwunden und liegt 2% vorn.
Mit einer so schnellen Erholung hatte selbst ich nicht gerechnet, als ich Anfang März von einer neuen Hausse sprach und die meisten darüber den Kopf schüttelten. Die derzeitige Erholungsgeschwindigkeit ist jedoch zu schnell. Ansonsten käme es zu neuen Hoechstständen bereits im Oktober, was ich für absolut ausgeschlossen halte! Auch Optimisten sind realistisch und träumen nicht. Allerdings ist es nunmehr möglich, dass dieses Jahr trotz des schwachen Starts im Plus schließen kann und damit den negativen Januarindikator widerlegt. Eine Atempause im Sommer sollte jedoch nicht überraschen. Gewinnmitnahme ist dort empfohlen, wo Kurssteigerungen über 50% erreicht haben. Dieses Thema diskutiere ich auf der Börsenhotline fast regelmäßig. Besonders Finanztitel weisen überdurchschnittliche Kursgewinne auf, nachdem die Kursverluste vorher auch überproportional waren. Die Finanzkrise ist jedoch noch nicht überwunden, sondern wird uns noch lange beschäftigen. Der Stresstest der Banken, den das Finanzministerium am Donnerstag veröffentlicht, wird dies deutlich machen.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.
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Heiko Thieme
