Montag, 9. März 2009

Gewinneinbrüche



Tagesveränderung
9.März vs. 6.März
Dow: 6.547 / - 1,2 %
S&P 500: 677 / - 1,0 %
Nasdaq: 1.269 / - 2,0 %
Dax: 3.692 / + 0,7 %
EUR/$: 1,260 / - 0,9 %
Gold: $924 / - 1,4 %
Öl(WTI): $47,1 / + 2,2 %

Warnungen von Warren Buffet und der Weltbank vor einer anhaltenden Wirtschaftsschwäche überschatteten den Wochenbeginn an Wall Street. Der reichste Mann der Welt rechnet mit keiner schnellen Erholung sondern erwartet weitere Verschlechterungen bevor eine Verbesserung eintritt. Politiker seien jetzt gefordert und sollten ihre Meinungsverschiedenheiten zurückstellen. Auch die Weltbank rechnet mit keiner schnellen Erholung sondern erwartet eine weitere Abschwächung.

Der Verkaufsdruck behielt gleich zu Börsenbeginn die Oberhand. Erneut kam es zu einem negativen Tagesabschluss. Der Dax konnte sich dagegen gut behaupten. Allerdings wird der morgige Tag eher unter Abgabedruck zuerst stehen. Das Übernahmeangebot von Merck gegenüber Schering-Plough beflügelte den Pharmasektor kaum. Merck wurde zum Tagesverlierer mit einem Minus von fast 8%. Bank of America und General Motors waren die Gewinner mit einem Tagesplus von 19% bzw.16%. Beide Titel waren auf meiner Empfehlungsliste. In Deutschland lagen unter den 30 Dax Werten die Deutsche Postbank mit 10% vorn, gefolgt von der Deutschen Bank mit knapp 5%. Der Tagesverlierer war hier Infineon mit einem Minus von 4%. Meine spekulative Rückkaufempfehlung bleibt jedoch bestehen.

Die schwache Wirtschaft wirkt sich auch belastend auf die Unternehmensgewinne aus. Die Investmentbank Goldman Sachs rechnet mit der drittschlechtesten Gewinnentwicklung in 100 Jahren. Gemessen an den Rekordgewinnen von 2007 soll die Talsohle in diesem Jahr bei einem Minus von 56% erreicht sein. Zur Zeit liegt das Minus bei 40%. Während der Weltwirtschaftkrise von 1929 bis 1932 schrumpften die Gewinne um 79%; im Ersten Weltkrieg mit 80% sogar noch etwas mehr. Die Börse wartet auf ein Signal, das das Ende dieses Schrumpungsprozesses andeutet. Nach wie vor kann im März ein Boden gefunden werden. Ähnlich war es 2003, allerdings war damals der Beginn des Irak Krieges das Startsignal. Heute müssen es Stimulanzprogramme sein.

Der Ölpreis ist zumindest temporär aus seiner Handelsspanne von §35 bis §45 pro Barrel herausgebrochen. Eine nachhaltige Erhöhung findet jedoch bei dem allgemein schwachen wirtschaftlichen Umfeld keine fundamentale Unterstützung. Meine Favoriten bleiben im Ölbohrsektor Schlumberger (SLB) und Rowan (RDC). Alle weiteren Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

In den USA wurden die Uhren am Sonntag auf die Sommerzeit umgestellt, sodass der Zeitunterschied zur Wall Street jetzt bis Ende März nur fünf anstatt der üblichen sechs Stunden beträgt. Europa stellt seine Uhren erst am 29. März um.

Da ich in den kommenden Tagen keinen ständigen Computerzugang habe, empfehle ich meine Börsenhotline als Alternative oder die schriftliche "Thieme Daily", die über "www.Boersenkiosk.de" abrufbar ist. Am Mittwoch habe ich ein Interview mit N24 gegen 18:15 Uhr. Am Donnerstag halte ich in Berlin für FOCUS einen Vortrag über das Thema: Aktien, Renten oder Bargeld im Ludwig Erhard Haus in der Fasanenstrasse 85 um 19:30 Uhr.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ihr Heiko Thieme