Donnerstag, 12. Februar 2009

Zitterpartie

Tagesveränderung
12.Feb. vs. 11.Feb.
Dow: 7.933 / - 0,1 %
S&P 500: 835 / + 0,2 %
Nasdaq: 1.542/ + 0,7 %
Dax: 4.408 / - 2,7 %
EUR/$: 1,286 / - 0,4 %
Gold: $948 / + 1,1 %
Öl(WTI): $34,4 / - 4,4 %

US-Einzelhandelsumsätze überraschten mit einem Anstieg von einem Prozent im Januar. Die meisten Prognosen gingen dagegen von einer Fortsetzung des rückläufigen Trends seit Mitte vergangenen Jahres aus. Die weiterhin deutlich gestiegene Arbeitslosenzahl lässt diese Verbesserung jedoch suspekt erscheinen. Benzinpreise sind im Januar über sechs Prozent gestiegen und haben damit zur allgemeinen Umsatzsteigerung mit beigetragen. Hinzu kommt, dass Verbraucher nach einem äußerst schwachen Weihnachtsgeschaeft die niedrigen Schlussverkaufsangebote scheinbar ausgenutzt haben. Der Januar wird somit eher eine Ausnahme sein und keinen neuen Verbesserungstrend einleiten. Dazu ist das weitere Umfeld noch viel zu unsicher, zumal die Entlassungswelle sich weiterhin fortsetzt.

Wall Street war vollkommen unbeeindruckt von den gestiegenen Einzelhandelsumsätzen und eröffnete deutlich im Minus. Die Sorge, dass das Stimulanzpaket nicht ausreicht, um die Wirtschaft schnell in Gang zu bringen, überwiegte. Auch zeigte man sich weiterhin enttäuscht über den Mangel an konkreten Vorschlägen zur Lösung der Finanzkrise. Gestern habe ich hierzu einen klaren und simplen Vorschlag gemacht.

Kaufprogramme eine Stunde vor Börsenschluss konnten den deutlichen Tagesverlust doch noch eliminieren und erzielten ein leichtes Plus beim S&P 500 Index, während der Dow Jones nach einer Erholung von über drei Prozent nur knapp im Minus endete. Der Freiverkehrsmarkt schloss am besten ab. Dies war nicht nur ein technisch wichtiger sondern auch ein würdiger Tagesabschluss zur 200-jährigen Geburtstagsfeier von Abraham Lincoln, dem 16. US-Präsidenten. Neben Georg Washington gilt Lincoln als einer der wichtigsten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte. Ebenfalls 200 Jahre alt wurde heute der Naturforscher Charles Darwin, dessen Geburtstag in seinem Geburtsland Großbritannien ausgiebig gewürdigt wurde.



Der Ölpreis setzte seine Abwärtsfahrt fort und liegt bereits unter der $35 Marke pro Barrel. Die angekündigten Produktionskürzungen der OPEC haben offensichtlich nichts bewirkt. Der Goldpreis geht dagegen unverändert aufwärts und versucht die Höchststände vom vergangenen Jahr im März wieder zu erreichen, als die $1.000 Marke erstmals überschritten wurde. Goldminen Aktien haben diesen Preisanstieg jedoch schon größtenteils vorweggenommen. Anstatt Positionen erst jetzt aufzubauen, ist eine Teilgewinnmitnahme eher empfehlenswert, nachdem die Kurssteigerungen in etlichen Fällen seit Ende Oktober mindestens 100% betragen. Damals stand dieser Sektor auf meiner Kaufliste.

Der morgige Tag wird in Asien und Europe fester eröffnen, wobei Wall Street am Ende wieder den entscheidenden Ton angeben wird. Alle weiteren Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ihr Heiko Thieme