Freitag, 27. Februar 2009

Im freien Fall



Tagesveränderung bis 90 Minuten vor Boersenschluss!
27.Feb. vs. 26.Feb.
Dow: 7.187 / + 0,1 %
S&P 500: 750 / - 0,4 %
Nasdaq: 1.400 / + 0,6 %
Dax: 3.844 / - 2,5 %!
EUR/$: 1,271 / 0,0 %
Gold: $940 / 0,0 %
Öl(WTI): $44,0 / + 1,1 %

Die zweite Hochrechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bestätigte mit einem deutlich größeren Minus von 6,2% meine ursprüngliche Prognose und damalige Warnung, daß die erste Schätzung viel zu gering sei. Amerika ist mit der größten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise von 1929/32 konfrontiert. Das erste Quartal wird nicht viel besser abschneiden. Die US-Wirtschaft befindet sich im freien Fall. Unternehmensgewinne werden zwangsweise darunter leiden. Eine schnelle Lösung gibt es nicht. Eine schwache Wirtschaft heißt aber auch, daß weniger Öl gebraucht wird. Damit wird der Ölpreis die bisherigen Tiefstände der vergangenen Wochen von unter $35 pro Barrel wieder testen.

Ein sechsmonatiger Rückgang beim Dow Jones Index wird heute nach Börsenschluß zur Realität. Jede noch so schüchterne Erholung muß hart erarbeitet werden. Wer Gewinne nicht sofort glattstellt, läuft Gefahr, leer auszugehen. Dies zeigt der erneute Kurseinbruch bei Citigroup. Der Aktienkurs brach bei der Eröffnung heute um 40% ein. Das sind wiederum Kaufkurse, sofern man gestern Gewinne mitgenommen hat. Also weiterhin eher eine Handelsbörse und nichts für traditionelle Investoren.

Auch wenn die meisten Unterstützungslinien bereits durchbrochen sind, ist das Restrisiko deutlich geringer als das Potential auf ein bis zwei Jahressicht. Nur einmal, Anfang Februar, kam es zu einem positiven Wochenabschluss bisher in diesem Jahr. Während viele jetzt entmutigt das Handtuch werfen, rechne ich unverändert mit sehr guten Handelschancen, die auf der Börsenhotline diskutiert werden. Selbstverständlich wird man dabei nicht jedesmal einen Volltreffer erzielen, sondern erst durch Nachkaufen den zumindest temporären Boden finden.

Bekam Notenbankchef Bernanke deutlichen Beifall von der Börse während seiner Präsentation vor dem Finanzausschuss des Senats am Dienstag, als der S&P 500 vier Prozent zulegte, so ist Präsident Obama bisher leer ausgegangen, ohne allerdings nervös zu erscheinen. Seine erste Rede vor dem Kongress fand allgemein Zustimmung unter der Bevölkerung, jedoch Wall Street zeigte Obama bisher eine kalte Schulter.

Am Nachmittag gab General Electric überraschend eine drastische Dividendenkürzung bekannt. Renditen bei fast allen Aktien sind daher gefährdet. Dies ist jedoch eher als ein Endsignal zu sehen und nicht der Beginn neuer Probleme. Als IBM Anfang der 90-er Jahre ihre Dividende kürzte, folgte einige Monate später ein eindrucksvoller Aufwärtstrend. Die Geduld und der Mut machten sich damals königlich bezahlt.

Da ich in den kommenden Wochen sehr viel unterwegs bin, ist der Zugang zu einem Computer nicht immer gewährleistet. Daher empfehle ich die Börsenhotline als nützlichen Ersatz oder die "Thieme Daily" über www.boersenkiosk.de. Details über meine Veranstaltungen in Deutschland im März sind dem Blog von gestern zu entnehmen.

Alle weiteren Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ihr Heiko Thieme