Dienstag, 17. Februar 2009

Führungslos

Tagesveränderung
17.Feb. vs. 16.Feb.
Dow: 7.553 / - 3,8 %
S&P 500: 789 / - 4,6 %
Nasdaq: 1.471 / - 4,2 %
Dax: 4.217 / - 3,4 %
EUR/$: 1,257 / - 1,7 %
Gold: $971 / + 3,0 %
Öl(WTI): $34,9 / - 5,9 %

Die Weltbörsen setzten heute ihren erbarmungslosen Abwärtstrend fort. Die Tiefstände vom November wurden dabei fast wieder erreicht. Selbst zu Börsenschluss war an Wall Street kaum ein Hoffnugsschimmer zu erkennen. Die Unterzeichnung des Stimulanzprogramms von Präsident Obama zeigte keinerlei positive Reaktion auf dem Börsenparkett. Wirtschaft, Politik und Börse erscheinen zur Zeit führungslos. Es fehlen klare Richtlinien. Mit fast 1.100 Seiten ist das Stimulanzparket einfach zu komplex und undurchsichtig, um unmittelbare Hoffnung und Überzeugung zu schüren, die größte Finanzkrise der Menschheitsgeschichte schnell in den Griff zu bekommen. Es fehlt schlicht und einfach das notwendige Vertrauen unter Verbrauchern und Anlegern in die unmittelbare Zukunft. Massenentlassungen ausgelöst durch Rekordverluste lassen jeden noch vorhandenen Optimismus im Keim ersticken.

Dieses Szenario ist typisch für die Bodenbildung einer Börsenbaisse. Das Problem ist jedoch dabei, dass nur die Wenigsten sich von der weit verbreiteten Angst befreien können und dies als Chance erkennen. Außerdem wird bekanntlich das Ende einer Baisse nicht eingeläutet sondern muss eher subjektiv gefühlt werden. Nur im Nachhinein wird jedem klar, warum sich die Dinge so entwickelt haben. Dies bleibt primär eine Handelsbörse und ist nichts fuer nervenschwache Anleger.

Ein mehrfaches Testen der November-Tiefstände wurde von mir bereits seit Wochen auf der Börsenhotline diskutiert. Baissen werden nicht in wenigen Tagen überwunden sondern brauchen Monate bis hin zu einem Jahr, bevor man von einem soliden Boden sprechen kann. Selbst ein temporäres Unterschreiten dieser Niveaus ist dabei möglich und kann bereits in den nächsten Tagen eintreten.

Alle 30 Dax-Werte endeten heute im Minus und, bis auf Wal-Mart, auch alle Dow Jones Titel. Besonders hart getroffen war wieder einmal der Finanzsektor. Auch der Ölpreis gab erneut nach. Die US-Autobranche kämpft nach wie vor ums Überleben. Einer der wenigen Lichtblicke war das Gold, das offensichtlich als Rettungsanker in dieser Krise gesehen wird. Der Hoechststand von über 1.000 Dollar pro Feinunze, der vor knapp einem Jahr erreicht wurde, kann in wenigen Tagen wieder gesehen werden. Wer jetzt hier einsteigt, kommt relativ spät, wenn nicht gar zu spät.

Gewinnmitnahme in China hatte ich vor einigen Tagen empfohlen; dies gilt auch weiterhin. Alle weiteren Einschätzungen und Erläuterungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ihr Heiko Thieme