Sonntag, 1. Februar 2009

Schwächster Januar der Geschichte

Veränderungen
30.Jan. vs. 29.Jan./ Woche/ Monat
Dow: 8.001 / - 1,8 % / - 1,0 % / - 8,8 %
S&P 500: 826 / - 2,3 % / - 0,7 % / - 8,6 %
Nasdaq: 1.476 / - 2,1 % / - 0,1 % / - 6,4 %
Dax: 4.338 / - 2,0 % / + 3,8 % / - 9,8 %
EUR/$: 1,278 / - 1,4 % / - 1,5 % / - 8,7 %
Gold: $927 / + 2,1 % / + 3,2 % / + 5,5 %
Öl(WTI): $41,7 / +0,2 % / - 10,5 % / - 6,5 %

Jetzt ist es offiziell; dies war der schlechteste Januar in der 112 jährigen Geschichte des Dow Jones. Insgesamt büsste der "König der Börsenindices" fast neun Prozent im ersten Monat des Neuen Jahres ein. Auch beim S&P 500 Index war es mit 8,6% das schwächste Januar-Ergebnis in der fast 52 jährigen Geschichte dieses Indexes. Der ununterbrochene Abwärtstrend dauert an Wall Street inzwischen volle fünf Monate und ist damit einer der längsten. Seit 1950 gab es bisher vier Rueckgaenge von fünf- bis sechsmonatiger Dauer ohne jegliche Erholung. Dies ist die fünfte Verluststrähne dieser Art. Allerdings ist das Minus von fast 31% beim Dow Jones weitaus ausgeprägter als in allen früheren Fällen. Beim S&P 500 Index ist das fünf Monatsminus mit knapp 36% sogar noch höher.

Die Gründe für diesen beispiellosen Rückgang sind die schwache Wirtschaft und die damit verbundenen schlechten Unternehmensgewinne. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel im vierten Quartal um 3,8%; das schwächste Ergebnis seit 1982. Ohne stark gestiegene Lagerbestände wäre der Rückgang sogar mehr als fünf Prozent gewesen. Das erste Quartal wird daher durch den notwendigen Abbau dieser Lagerbestände zusätzlich belastet. Das Ende der Rezession ist frühestens ab Jahresmitte in Sicht. Die Arbeitsmarktdaten für Januar, die das Arbeitsamt am Freitag veröffentlicht, werden erneut denkbar schlecht ausfallen.

Ein schwacher Januar deutet oft auf ein negatives Börsenjahr. Seit 1950 endete der Januar 22 Mal im Minus und brachte in 55% dieser Fälle deutliche Indexverluste von 8% bis 30% am Jahresende. In sieben Fällen kam es zu geringfügigen Veränderungen von +4,5% bis -3%. In nur drei Jahren (1968,1982 und 2003) gab es trotz eines negativen Januars Indexgewinne von 8% bis 26%. Die Wahrscheinlichkeit für ein positives Börsenjahr liegt damit bei nur 15%. Allerdings ist das noch verbleibende Indexrisiko kaum mehr als 10%. Daher konzentriert sich die Börsenhotline in erster Linie auf Kaufchancen mit einem relativ kurzen Anlagehorizont.

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Ihr Heiko Thieme