Freitag, 23. Januar 2009

Angst statt Hoffnung

Tagesveränderung
22. Jan. vs. 21. Jan.
Dow: 8123 / -1,3%
S&P 500: 828 / -1,5%
Nasdaq: 1.465 / -2,8%
Dax: 4219 / -1%
EUR/$: 1,296 / -0,3%
Gold: $854 / +0,2%
Öl(WTI): $42,9 / -1,6%

Die Achterbahnfahrt an der Börse setzte sich heute fort. Dominierte gestern der Beifall auf den Regierungswechsel, so beeinflussten heute Sorgen über die Wirtschaftsentwicklung und Unternehmensgewinne den Börsenverlauf. Dieser fast ständige Stimmungswechsel ist typisch für die derzeitige Börsenphase, die ihre Identität sucht. Die ausgeprägte Baisse, die Anfang Oktober 2007 begann und bis Ende November 2008 anhielt, entsprach von der Länge her mit knapp 14 Monaten fast genau dem Durchschnitt der 27 Baissen seit Beginn des S&P 500 Index vor 80 Jahren. Der Indexrückgang von über 50% war jedoch deutlich mehr als der Durchschnitt von 30%. Nur die Baisse zu Beginn der Weltwirtschaftskrise von 1929 war mit einem Minus von 83% noch weit mehr ausgeprägt. Der erste Hausseaufschwung, der bis Anfang Januar ein Plus von 24% innerhalb von knapp sieben Wochen erzielte, muss jetzt erst einmal verdaut werden, da das Ende der Rezession noch nicht in Sicht ist, sondern lediglich ohne genaue Zeitangabe antizipiert werden kann. Im Durschnitt dauerten die Haussen seit 1929 fast genau zwei Jahre und erreichten dabei einen Indexanstieg von 80%. Die bisher kürzeste Hausse dauerte 1932 gut drei Monate und legte dabei über 110% zu!

Im Bausektor zeichnet sich noch keine Entspannung ab. Hier rechne ich frühestens um Jahresmitte mit etwas besseren Zahlen. Private Neubauten wiesen im Dezember das geringste Volumen in 50 Jahren auf, seitdem es hierüber Statistiken gibt. Auch bei Baugenehmigungen werden neue Tiefststände gemeldet, obwohl langfristige Hypothekenzinsen erstmals unter die 5% Marke fielen. Wenn die Erholung im Wohnungsbau in Sicht ist, werden die Aktienkurse von Bauunternehmen sich in kürzester Zeit mindestens verdoppeln. Allerdings gibt es auch einige Unternehmen in diesem Sektor, die diese Krise nicht überleben werden. Wie immer entscheidet die Aktienauswahl über Erfolg und Misserfolg.

Der heutige schwache Börsenabschluss an Wall Street wird die internationalen Börsen in Asien und Europa am Freitag belasten und somit eine dritte negative Börsenwoche in Folge aufweisen. Ein positives Januarergebnis ist daher in weite Ferne gerückt und bereits jetzt schon kaum mehr realistisch.

Dennoch oder gerade deswegen stehen die Hälfte der 30 Dow Jones Titel auf meiner Empfehlungsliste und 13 der 30 DAX-Werte. Auf der Börsenhotline werden diese Empfehlungen diskutiert.

Die Thieme Hotline:
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Ihr Heiko Thieme